AFD & Co. – die Feinde der offenen Gesellschaft marschieren
Eine freie und offene Gesellschaft mit einem auf Menschenrechten und Demokratie basierenden Rechtssystem ist geschaffen für zuversichtliche, mutige und denkfleißige / innovative Menschen, die keine/n „Führer/in“ für ihr Lebensglück benötigen. Wenn Menschen erkennen, dass es keinen Wohlstand ohne stetigen Wandel und Diskurs gibt, dann erkennen sie auch, dass eine reflektierte Weltoffenheit und Veränderung etwas Positives sind. Diese Erkenntnis hilft ihnen auch, sich klar von denen abzugrenzen, die die freie Gesellschaft zerstören wollen sowie Feinde der offenen Gesellschaft mit geeigneten Mitteln erfolgreich abzuwehren.
Das durchschaubare Spiel der Feinde der offen Gesellschaft mit der Überlebensangst von Menschen
Das Ziel: „Der autoritäre Einparteienstaat mit Führerkult“.
Die Strategie: „Einfache Lösungen“ für komplexe Problemlagen bzw. „Schuld haben immer die anderen“.
Das Konzept: „Rettung durch Zerstörung der offenen Gesellschaft“.
Das macht das Autoritäre so verlockend und attraktiv für viele Menschen.
Die Welt ist komplex, kulturell und ethnisch verschieden. Weltprobleme lassen sich nicht mit nationalistisch-völkischem Gedankengut „einfach“ lösen.
Der Soziologe Niklas Luhmann hat schon vor Jahrzehnten, also lange bevor Globalisierung ein Allerweltswort wurde, unterstellt, dass es nur noch einen möglichen Gesellschaftsbegriff gebe, nämlich den der Weltgesellschaft.
Es gibt keine territorialen Grenzen mehr für „Geld“, „Information“, „Bildung“, „Energie“, „Umweltzerstörung“, „Terror“ …
Und wir erfahren täglich aus den Nachrichten, dass nationale Politik nicht umgehen kann mit ökologischen Problemen, dem Problem der Durchsetzung von Menschenrechten, den Forderungen nach «humanitären» Interventionen, modernen Völkerwanderungen / Flucht, Migration und weltweiten Finanzspekulationen.
Weil die Welt komplex ist, fehlen uns immer Informationen und Wissen. Weil Wissen fehlt, sind wir immer unsicher.
Weil wir unsicher sind, haben wir oft Angst.
Und da es keine schnellen Antworten auf unsere Fragen gibt, haben wir nunmal den Wettbewerb oder gar Konflikt der Meinungen. Zwietracht, Widerstreit, Dissens.
Das (Komplexität) muss man ohne übetriebene Angst aushalten, um tatsächlich nachhaltige Lösungen zu finden. Und da die großen Problemlagen der Menschheit keine territorialen Grenzen kennen, lassen sie sich eben in der Regel auch nicht „einfach“ national oder gar nationalistisch lösen.
Überall auf der Welt machen sich Anti-Demokraten auf den Weg, die (Über)Lebensangst der Menschen für ihre Machtzwecke zu instrumentalisieren.
Dabei nutzen sie die Demokratie, um sie abzuschaffen. „So funktioniert Demokratie“, sagen Sie dann klammheimlich freundlich. Das Konzept ist: „Rettung durch Zerstörung“ des demokratisch, liberal und rechtsstaatlich verfassten Ordnungssystems.
Ihr Ziel: „Der autoritäre Einparteienstaat mit einer zentralen Führung.“
Ihr Rezept: „Einfache Lösungen“ für komplexe Problemlagen bzw. „Schuld haben immer die anderen“. Das macht das Autoritäre so verlockend und attraktiv für viele Menschen.
Der verschlafene Selbsttäuschungsoptimismus sowie gravierende vergangene Fehler prominenter „- Wir schaffen das – Politakteure“ , macht es dem Autoritären allerdings auch leicht, diese These des „Wir schaffen das“ zu widerliegen.
Die zunehmende Enttäuschung des Vertrauens der Bevölkerung in die politischen Führungsfiguren (Establishment) ist das Resultat. Dieses mündet für viele Fundamentalprotestler in einer kognitiven Dissonanz: „man lebt Weststyle und wählt Oststyle“.
Will sagen: man möchte eine offene und freie Wohlstandsgesellschaft durch eine autoritäre und per se Fremdes ausgrenzende Herrschaftsform (geschlossene Gesellschaft) nach dem Beispiel Russlands / Chinas absichern. Mit anderen Worten: man hat Angst um das Erreichte und sorgt sich um den Fortbestand der Privilegien, die man genießt. Die Besitzstandswahrung erhofft man sich über AFD, BSW …
Diese kognitive Dissonanz (ich lebe in einer offenen Gesellschaft und möchte diese abschaffen, um sie zu erhalten) führt auf der Ebene der Individuen zu Frust und auf der Ebene des gesellschaftlichen Zusammenlebens zur Verhärtung gegenläufiger Einstellungen.
- Die einen wollen eine offene Gesellschaft mit einem offenem politisch–demokratischen Diskurs.
- Die anderen wollen die offene Gesellschaft durch eine abgrenzende und geschlossene autoritäre Herrschaftsform absichern.
- Wiederum andere sind sowohl Feinde der offenen Gesellschaft als auch Feinde des offenen demokratischen Diskurses. Sie befürworten eine geschlossene Gesellschaft.
In geschlossenen Gesellschaften wird die individuelle Identität der kollektiven Identität untergeordnet, Herrschaft und Gesetz werden von oben zementiert und kritische Auseinandersetzung wird ausgeschlossen. Die Herrschenden können durch Ihren Machtmissbrauch nicht mehr durch Wahlen abgesetzt werden.
Die „offene Gesellschaft“ hingegen ist „offen“ vor allem in zweierlei Hinsicht: Sie schafft zum einen Institutionen der Machtkontrolle, die eine offene Auseinandersetzung mit der politischen Herrschaft bis zu deren Absetzung ermöglichen. Und sie gibt Raum für eine kritische Öffentlichkeit bzw. wirtschaftlichen Wettbewerb, in der gesellschaftliche sowie technische und ökonomische Probleme und deren Lösung offen diskutiert werden können.
Die offene Gesellschaft ist aber zum anderen auch im wörtlichen Sinne offen: Bürger verschiedener Ethnien und Überzeugungen können in die staatliche Gemeinschaft jederzeit aufgenommen und integriert werden, müssen sich aber an Gesetze, Regeln und gesellschaftliche Standards anpassen. Wenn eine solche Anpassung nach eingehender und fairen Würdigung nicht erwartbar bzw. nicht praktiziert wird, weil eine nicht kompatible Rechtsauffassung mit entsprechender Lebenspraxis vorherrscht und diese damit normativ konträr zur offenen und friedlichen Gesellschaft steht bzw. diese gar zerstören will, kann eine Aufnahme nicht erfolgen.
Was tun?
„Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick“.
(Fjodor Michailowitsch Dostojewski)
Erkennen (Erkenntnis) und nicht erklären ist der Schlüssel, sonst hieße es ja (Erklärnis)!
Eine offene und freie Wohlstandsgesellschaft lässt sich nur durch eine offene und freie politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche auf Diskurs und Konkurrenz basierende Lebensbewältigungspraxis erhalten.
Wenn Menschen erkennen, dass es keinen Wohlstand ohne stetigen Wandel und Diskurs gibt, dann erkennen sie auch, dass Veränderung etwas Positives ist.
Dann brauchen sie auch keine Lebensangst mehr zu haben und können der offenen Gesellschaft mitsamt ihrer offenen Strukturen zuversichtlich vertrauen.
Eine freie und offene Gesellschaft mit einem auf Menschenrechten und Demokratie basierenden Rechtssystem (Ordnungsrahmen des Zusammenlebens) ist geschaffen für zuversichtliche, mutige und denkfleißige Menschen, die keine/n „Führer/in“ für ihr Lebensglück benötigen.
Eine freie und offene Gesellschaft muss aber auch in der Lage sein, eine Grenzlinie zu ihren Feinden zu ziehen, um Sie wirksam abzuwehren. Sonst läuft eine offene und demokratische Gesellschaft Gefahr, sich selbst durch ihre unbegrenzte Offenheit abzuschaffen.
Diese Befürchtung (dass die Demokratie die Demokratie selbst abschafft) hat den Altmeister Adorno zeitlebens umgetan.
AFD & Co. – die Feinde der offenen Gesellschaft marschieren wieder.
Wenn man sich das Grundsatzprogramm der AFD anschaut, fallen folgende Punkte auf:
- Die Deutsche Nation „zuerst“
- Hervorhebung der besonderen „deutschen Kultur und Identität„
- Auflösung des Euroraums
- „Keine“ offenen Grenzen mehr
- Der Sinn der „Nato“ wird in Frage gestellt
- USA Truppen – „raus“ aus Deutschland
- „Keine Sanktionen“ mehr gegen Russland
- Keine Einmischung in die „Angelegenheiten“ Russlands
- Waffenrecht muss „nicht“ verschärft werden
- Kritische Sicht auf den „Islam bzw. auf Muslime„
- Klimawandel ist ein „normaler“ Vorgang
- „Pro“ Atomkraft
- „EU Austritt“ in Erwägung ziehen
- Keine gemeinsame „€“ Währung mehr
- …
auf einen Blick (Grundsatzprogramm der AFD):
Grundsatzprogramm-AFD-der-Nationalstaat-wird-es-schon-richtenHerunterladen
Alles Für Deutschland
Das 25-Punkte-Programm war das Parteiprogramm der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Adolf Hitler verkündete es am 24. Februar 1920 vor etwa 2000 Personen im Münchner Hofbräuhaus.
In diesem Programm wurde ein Großdeutsches Reich angestrebt, die Aufhebung der Bestimmungen des Versailler Vertrags gefordert, die deutsche Staatsbürgerschaft für Juden abgelehnt und der Aufbau eines autoritären Saates mit einer politisch gelenkten Presse und Literatur angekündigt.
Der Nationalsozialismus verstand sich als alle Bereiche von Staat und Gesellschaft umgestaltende, revolutionäre Bewegung.
Ziel war es, die parlamentarische Demokratie durch die Diktatur der NSDAP als einziger Partei – beziehungsweise durch die ihres Führers – und die grundsätzlich offene, bürgerliche Gesellschaft durch eine rassistisch definierte Volksgemeinschaft zu ersetzen.
auf einen Blick (NSDAP Programm 1920):
25-Punkte-Programm-NSDAP-24.2.1920Herunterladen
Offene Gesellschaft mit freien Menschen. Souveräne Menschen benötigen souveräne Gemeinschaften und umgekehrt.
Ordnungsrahmen-einer-freien-und-offenen-GesellschaftHerunterladen
https://de.wikipedia.org/wiki/Grundgesetz_f%C3%BCr_die_Bundesrepublik_Deutschland
Kein Herumbasteln an den Grundrechten!
- Kenne die Grundrechte!
- Artikel 1: Menschenwürde
- Artikel 2: Deine Freiheit
- Artikel 3: Gleichheit vor dem Gesetz
- Artikel 4: Glaubensfreiheit
- Artikel 5: Meinungsfreiheit
- Artikel 6: Ehe – Familie – Kinder
- Artikel 7: Schulwesen
- Artikel 8: Versammlungsfreiheit
- Artikel 9: Vereinigungsfreiheit
- Artikel 10: Briefgeheimnis
- Artikel 11: Freizügigkeit
- Artikel 12: Berufsfreiheit
- Artikel 13: Unverletzlichkeit Wohnung
- Artikel 14 & 15: Eigentum
- Artikel 16: Staatsangehörigkeit
- Artikel 17: Beschwerderecht
- Artikel 18 & 19: Verwirkung Grundrechte
Siehe auch: Hintergrundinformation zur gekränketen Seele (Wiedervereinigung – und Einstellungen dazu / Lofontaine / Wagenknecht / Schulz / Modrow …)
https://www.sueddeutsche.de/politik/wiedervereinigung-mauerfall-linke-1.4669024
https://de.wikipedia.org/wiki/Wiedervereinigungsgebot
Siehe auch – Wäre ein Frieden zwischen Russland und der Ukraine schon vor zwei Jahren möglich gewesen? :
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-verhandlungen-117.html
Die Erzählung der gescheiterten Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Putin.
„Ein solches Ende hätte eine weitgehende Kapitulation der Ukraine erfordert und das Land der Gnade Moskaus ausgeliefert; es wäre kein echter Frieden gewesen“… „Russland lehnte das ukrainische Modell von Sicherheitsgarantien ab“. Ebenda: https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-blockierte-der-westen-2022-einen-frieden-mit-russland-ld.1834618