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„Kriegsende“ – durch „kreative Provokation / paradoxe Intervention“

Wie kann man einen bösen Aggressor dauerhaft stoppen?

3 Szenarien:

1. Dagegenhalten / Kampf
2. Unterwerfung unter den Aggressor
3. Den Aggressor durch kreative Provokation / paradoxe Intervention dauerhaft stoppen

„Die Kunst des Krieges“ (孙子兵法 – „Sunzi über die Kriegskunst“) gilt als frühestes Buch über Strategie und ist bis zum heutigen Tage eines der bedeutendsten Werke zu diesem Thema.

Muss die Alternative von Nichtkämpfen immer die Unterwerfung unter den Aggressor sein?

Kampf (Gewalt) oder Unterwerfung (Opferrolle / Massenflucht)“ – oder gibt es vielleicht noch einen dritten (kreativen) Weg?

Der „Dritte Weg Jesu“ Mt 5,38-41, ist zu verstehen als „kreative Provokation (neudeutsch: paradoxe Intervention)“ in einer scheinbar festgefahrenen Situation.

Statt, Auge für Auge und Zahn für Zahn, geht es darum, (scheinbar) zu verlieren und dennoch, ohne sich zu unterwerfen, zu gewinnen sowie insbesondere seine Freiheit / Souveränität zu behalten.

„Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel“ (Mt 5,38…).

„Putin, nimm meinetwegen (ungerechtfertigt) einen Teil unseres Landes aber die Herrschaft über uns, wirst du nie erlangen. Ab hier ist die Tür für dich zu: – NATO-Gebiet / Europäische Union / harte Schutzzusagen / … -.“

Aber Vorsicht!
Putin hält sich nicht an Sicherheitsgarantien bzw. Zusagen (siehe Budapester Memorandum 1994). Das muss in einer Lösung unbedingt mitbedacht werden!!

Putins Weltsicht (über die Familie). UN-Generalsekretär Guterres: „Es braucht eine Gemeinschaft von Nationen, die als eine globale Familie zusammenarbeiten, um globale Herausforderungen anzugehen“. Putin: „Die Welt lebe schon wie eine Familie. In Familien gibt es leider oft Zerwürfnisse, Skandale und Streit ums Eigentum. Mitunter kommt es dabei zur Prügelei (Krieg)“. BRICS Gipfel 24.10.2024.

Für Putin (Russland) zählt nur: Macht / Physische Gewalt / militärische Stärke / Unterwerfung.

Die paradoxe Intervention (wie sie Jesus oft einsetzte) ist eine antagonistische Antwort auf die gängigen menschlichen Reaktionen auf Ungerechtigkeit / Aggression. Anstatt mit Gegengewalt oder Abwehr zu reagieren, ist die Forderung, sich selbst zurückzunehmen und sogar noch mehr zu geben. Dieses übermäßige Geben hat das Potenzial, den Konflikt zu entschärfen und den Angreifer in eine neue Perspektive zu bringen.

Eiine kraftvolle paradoxe Intervention entzieht so jedem Aggressor die Energie, in dem sie die Aggression isoliert, auf sich selbst lenkt und damit neutralisiert. Das Böse „schlägt“ sich sozusagen selbst und das Gute „grenzt“ sich gleichzeitig konsequent ab.

Will sagen: „Putin, du erwirbst zwar mit kriegerischen Mittel gewaltsam Eigentum, welches dir nicht gehört aber die Herrschaft / Gewalt über uns und unser Denken erwirbst du damit dennoch nicht.

Verschwinde mit deinem Übel dauerhaft aus unserem Leben.“

Und Donald Trump?

Durch seine Wahl hat er den Auftrag der Mehrheit der Amerikaner erhalten, das amerikanische Volk in der Welt umfänglich zu repräsentieren.

Das bedeutet zunächst mal, dass das mehr ist als „ICH“.

Desweiteren. Ich (Trump / Deal) sowie die Vereinigten Staaten von Amerika sind das eine, die Weltgemeinschaft ist das andere. Die Weltgemeinschaft (BIP / Einwohnerzahl, Territorium...) wird immer größer sein als nur die USA, nur Europa, nur Russland, nur China oder nur Indien.

Das heißt: „Ohne die anderen bin ich nichts“.

In vielen Kontexten hängen Relationalität und Reziprozität zusammen, da nahezu alle ökologischen, menschlichen und ökonomischen Beziehungen auf einer Wechselwirkung beruhen. Ich-Führer scheitern in ihren (imperialen) Vorhaben oder (rücksichtslosen) Deals, weil sie diese Wechselwirkung aus Überheblichkeit heraus ganz einfach ignorieren bzw. sie gezwungen werden sich einzugestehen, dass die Welt größer ist als sie selber.

Relationalität

  • Bezeichnet die wechselseitige Bezogenheit von Dingen, Personen oder Begriffen.
  • Etwas existiert oder wird definiert nicht isoliert, sondern in Bezug auf etwas anderes.

Reziprozität

  • Bedeutet Gegenseitigkeit oder Wechselbezüglichkeit.
  • In sozialen Beziehungen beschreibt es das Prinzip des Gebens und Nehmens.

Wenn die USA Europa auf der Weltbühne verprellt, werden auch für die USA unvorteilhafte Allianzen oder anarchische Zustände (incl. kriegerische Ereignisse) in der Weltordnung der Weltgemeinschaft wahrscheinlicher.

Das wäre zivilisatorisch als auch ökonomisch unklug und unvernünftig und von daher kein guter Deal für Amerika – und auch kein guter Deal für den egoistischen  „Dealmaker“ persönlich. 

Eins ist klar: „Die Welt von Freunden, auf die viele in den zurückliegenden drei Jahrzehnten gebaut haben, ist aus vielerlei Ursachen, vor allem infolge der russischen Angriffskriege, für die nächsten Jahrzehnte außer Reichweite geraten. Viel spricht dafür, dass die derzeit im Entstehen befindliche Weltordnung einer der Multipolarität, eine ohne globalen Hegemon und einer mit voraussichtlich fünf großen Playern sein wird: also eine Pentarchie und demzufolge auch eine Ordnung mit den für Gleichgewichtssysteme typischen Verwundbarkeiten.“ Herfried Münkler. 

Die Weltmächte China, Russland, Europa, USA und Indien sind nach Münkler prädestiniert (müssen es aber nicht zwangsläufig werden) für die Zugehörigkeit zum „Direktorium der globalen Ordnung“ der Weltgesellschaft.

Die Stunde von Europa (mit einem riesigen Territorium, einer großen Menschenanzahl und einer gewaltigen Wirtschaftskraft …) ist nun gekommen.

Wenn Europa den Tatsachen nicht ins Auge schauen wird, werden die Probleme und Konflikte machen was sie wollen. Das ist jetzt der Job!


Putin kämpft um sein Leben und Trump um sein Ansehen.

Sie sitzen gewissermaßen im gleichen Boot.

Beide sind abhängig vom Gelingen und können sich ein Scheitern der Verhandlungen nicht leisten.

Das wiederum könnte der Hebel für die Ukraine und Europa sein, ihre Interessen nachhaltig und nervenstark (denn es werden Erniedrigungen / Drohungen /  Erpressungen / Boshaftigkeiten / Beschimpfungen / Lügen …auf sie einprasseln), im Sinne einer friedlichen und stabilen Nachkriegsordnung in Freiheit, zu platzieren.

Putin hat die Ukraine überfallen und Tod und Leid sowie unendliche materielle Zerstörung sowie Schaden über das Land gebracht. Die Sicherheitsgarantien und Versprechen der Schutzmächte (auch der Amerikaner) haben Putin dabei nicht aufgehalten.

Er ist der vollumfängliche Schadenverursacher und hat die Kosten dafür zu tragen (auch wenn er dazu nicht in der Lage ist). Selbst für diejenigen, die kein Völkerrecht kennen oder kennen wollen, ist das nachvollziehbar. Das ist die bittere Wahrheit, die für alle Beteiligten gilt. Selbst wenn es ihnen nicht passt, nicht zu ihrer Strategie gehört oder es bei Putin nichts zu holen gibt …

Alles andere sind Fake News. Was an Fake News wahr ist, ist die Tatsache, dass es sich um Lügen handelt. Jeder Verbrecher versucht sich über Lügenerzählungen rein zu waschen. Wer sich mit Verbrechern einlässt, muss verdammt aufpassen, nicht mit hineingezogen zu werden oder gar zum abhängigen Erfüllungsgehilfen zu werden. Auch wenn er von Profitgier und Ausbeutungswillen getrieben ist und sogar die Opfer zu Tätern deklariert (zu dumm / selbst schuld …), er verstrickt sich zusehends, verliert sein Gesicht und schadet sich damit in der Folge selbst.

Was wahr ist, bleibt wahr und kann auch nicht durch Lügen und Erzählungen wahr werden. Das wissen sogar Kleinkinder.