Robustes Managen von Problemlagen
„Robustes Managen von Problemlagen in einer unstabilen Welt
Sich auf eine ungewisse Zukunft durch Antizipation einstellen – auch wenn man Enttäuschungen erfahren muss.
Anfangen bedeutet dabei, vom Ende her zu denken und zu handeln.
Einfache Lösungen / aber nicht zu einfache Lösungen (die auf wenigen Annahmen beruhen) sind am Ende oftmals erfolgreicher als komplizierte Lösungen (die auf komplexen Annahmen beruhen).
Die Zusammenfassung der wichtigsten Regeln für den Umgang mit komplexen Problemen:
Ganz wesentlich ist eine Unterscheidung zwischen einer Welt die stabil ist, wo man einfach die Statistik anwenden kann. Das ist die Welt von berechenbaren Risiken. Diese ist nicht die gleiche wie, Entscheiden unter Ungewissheit. Um gute Entscheidungen unter Ungewissheit treffen zu können, muss man einen Teil der Informationen ignorieren.
Komplexe Probleme brauchen eben nicht immer komplexe Lösungen. Man muss auch den Mut haben, einfachen Lösungen nachzugehen. Indem sie nicht alles berücksichtigen, sind sie am Ende besser. — Einfachheit.
In einer Welt großer Ungewissheiten, gibt es keine optimalen Lösungen.
Per Definition. Hier brauchen wir robuste Lösungen. Und eine der Quellen von Robustheit ist Einfachheit.
Weniger kann mehr sein!“ Aus:
gerd-gigerenzer-einfache-regeln-fuer-komplexe-entscheidungen
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/julian-nida-ruemelin-zur-corona-krise-100.html
„Aufklärung heißt, Menschen eben aus diesen natürlichen Vorurteilen und Befangenheiten hinauszuführen, sie also von ihrer permanenten Selbsttäuschung zu lösen.
Jemandem aber seine Täuschbarkeit klarzumachen, heißt, ihn grundlegend zu enttäuschen.
Die unvermeidliche Enttäuschung prägt den Geist der Moderne als Aufklärung.
Aufklärung verlangt also nach der Fähigkeit, Enttäuschung zu ertragen, und nicht nach Wechsel dogmatischer Verbindlichkeiten…“ Bazon Brock – Die Welt 28.03.2020
https://bazonbrock.de/werke/detail/?id=3831
„Die einzig haltbare Begründung von Hoffnung ist als apokalyptisches Denken durch die Evolution dem Menschen anerzogen worden.
Das heißt, wenn vor 35.000 Jahren ein Clan in seiner Höhle saß, hatten die 15-25-jährigen männlichen Führer der Truppe nur eine einzige Chance, mit Lebensmitteln zurückzukommen zu den Frauen und Kindern, die auf sie warteten, wenn sie alles, was ihnen außerhalb der Höhle passieren konnten minutiös antizipierten.
Grundlegend war und ist die Fähigkeit, das Ende zu antizipieren, um in der Gewissheit dessen, was alles möglich ist, tatsächlich darauf vorbereitet zu sein, dem drohenden katastrophalen Schicksal zu entgehen – das ist apokalyptisches Denken.
Dieses ist gerade nicht die Unterwerfung unter die Katastrophendrohungen, sondern notwendig, damit wir die Kraft des Beginnens entwickeln können: initium ut esset homo creatus. Siehe > https://bazonbrock.de/werke/detail/?id=2388
Enttäuschungen können richtig hilfreich sein. Sie können uns darüber aufklären, welchen Träumen, Wünschen, Täuschungen bzw. Selbsttäuschungen wir auferlegen sind. Enntäuschungen können Klarheit schaffen und sind oftmals das Fundament für klare Entscheidungen. In jedem Fall regen sie zum Nach-Denken an.
WIKIPEDIA:
Eine Enttäuschung bezeichnet das Gefühl, einem sei eine Hoffnung zerstört oder auch unerwartet ein Kummer bereitet worden. Das zugrundeliegende Verb enttäuschen wurde im 19. Jahrhundert als erfolgreiches Ersatzwort für die aus der französischen Sprache entlehnten Fremdwörter „detrompieren“ (détromper) und „desabusieren“ (désabuser) gebildet. détromper bedeutet im heutigen Französisch:
- eines anderen (oder: Besseren) belehren
- über seinen Irrtum aufklären / von seinem Irrtum befreien
- die Augen öffnen
- die Illusionen nehmen; jmdn. ernüchtern
Es hatte zunächst die positive Bedeutung „aus einer Täuschung herausreißen“, „eines Besseren belehren“, eine Desillusion.
Der negativen Bedeutung von „täuschen“ folgend, entwickelte sich der negative Sinngehalt als „einer Erwartung nicht entsprechen“.
Bedeutungen:
die Nicht-Erfüllung einer Hoffnung, eines Wunsches oder Erwartung
der Verursacher oder das Objekt der Enttäuschung
selten: Aufhebung einer Täuschung
Herkunft:
Ableitung eines Substantivs zum Stamm des Verbs enttäuschen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
Synonyme:
Ernüchterung; bildungssprachlich: Desillusionierung
Aufklärung, Aufdeckung, Enthüllung
Sinnverwandte Wörter:
bildungssprachlich: Desillusion
Gegenwörter:
Beispiele:
- „Zur Enttäuschung gehört die Erkenntnis, dass man sich hat täuschen lassen oder selbstbezogenen Wünschen nachhing.“
- „Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts, und die mit der Resignation verbundenen Opfer würden reichlich aufgewogen werden durch den Gewinn an Schätzen neuer Erkenntnis.“ –Max Planck
- „Enttäuschung ist mir eine Beglückung, denn zuvor war ich getäuscht, danach ist die Täuschung“ – Janosch
- „Ich glaube, es gibt niemanden, der die Enttäuschung oder vielmehr die Verzweiflung des reiferen und des hohen Alters jemals beschrieben hätte.“ – Eugène Delacroix
- „Je größer das Vertrauen in die Wissenschaft gewesen war, umso bitterer war die Enttäuschung.“ – Francesco de Sanctis, Über die Wissenschaft und das Leben
- „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen“ – Bertolt Brecht, Der gute Mensch von Sezuan