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Überleben – durch kluge „Innovation“

Krieg, Pandemien, Klimawandel, Hunger
Das Leben stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen und Spannungen, denen es sich in Form von adäquater Veränderung bzw. Anpassung (Wandel / Change) zu stellen gilt.

Veränderungsdruck tut am Anfang immer weh.

Angemessenes Wahrnehmen und Fühlen, Denken, Lernen und situationsangepasstes und vorausschauendes Handeln hilft dabei enorm, den Druck zu verarbeiten.

Eine Zukunft in Freiheit mit Wohlstand, Resilienz und Nachhaltigkeit kommt allerdings nicht von allein.

Hierfür ist eine schöpferische Agilität und überlegtes Tun oder Nichttun (im Sinne von bewusstem Unterlassen) von Nöten. https://www.youtube.com/watch?v=DqP9QdY5Ddc

nach Richard K. Streich


„Der Angriff Russlands auf die Ukraine beschleunigt die Erosion der regelorientierten Weltordnung und damit die Basis der Globalisierung. An deren Stelle trete zunehmend eine machtbasierte Weltordnung, in der das Recht des Stärkeren gilt. Wir müssen uns auf einen stark beschleunigten Strukturwandel einstellen.“ Wirtschaftsweise Veronika Grimm

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat neben der damit verbundenen Veränderung der geopolitischen Gesamtlage, auch zu einer massiven Veränderung der Bedingungen und der Perspektiven der Weltwirtschaft mit entsprechenden ökonomischen Konsequenzen für Deutschland und Europa geführt.

Die alte globale Wirtschaftsordnung wird durch eine neue „Weltwirtschafts-Unordnung“ abgelöst.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat von einer politischen Zeitenwende gesprochen. Diese politische Zeitenwende wird auch zu einer ökonomischen Zeitenwende in der Weltwirtschaft und für Deutschland und Europa führen.

Europa muss sich auf eine veränderte ökonomische Zukunft einstellen.

Das betrifft nicht nur das Thema Energieversorgung, auch wenn dies im Moment im Mittelpunkt steht, sondern wird Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft, bestehende Logistik- und Wertschöpfungsketten, und insgesamt für das Thema Wettbewerbsfähigkeit mit sich bringen.

Wenn es allerdings gelingt, die Vorteile des Freihandels zu erhalten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit von Staaten, Unternehmen und Wertschöpfungsketten zu erhöhen, könnte sich die Weltwirtschaft tatsächlich zum Besseren verändern. Das ist die Herausforderung und Aufgabenstellung.

Wir stehen vor dem wohl radikalsten Umbau wirtschaftlicher und damit auch gesellschaftlicher Strukturen seit der Industrialisierung.

In der wissenschaftlichen Literatur spricht man in diesem Zusammenhang von einer Veränderungsanforderung (Wandel) 2. Ordnung.

Unter dem Wandel 1. Ordnung versteht man die normale kontinuierliche, permanente Evolution wirtschaftlich handelnder Organisationen und Institutionen. Veränderung findet auch ohne aktives Zutun kontinuierlich statt und verändert die Organisation bzw. Institution ständig.

Organisationen und Institutionen sind soziale Systeme, die, wie Lebewesen, nur dann “überleben”, wenn sie sich ständig verändern.

Unter dem Wandel 2. Ordnung wird die radikale Neuausrichtung von Organisationen und Institutionen verstanden, bei denen mehrere Ebenen und Dimensionen gleichzeitig signifikanten Änderungen unterzogen werden, wie z.B. Strategische Ausrichtung, Organisationsstrukturen, Prozesse, … Diese Neuausrichtung kann als eine vorausschauende Selbsterneuerung kontinuierlich durch einen gut funktionierenden Innovationsprozess oder auch in Form einer radikalen Transformation erfolgen.

Auch private Haushalte unterliegen dem Veränderungsdruck und müssen sich neuen Umweltverhältnissen anpassen.

Gerade die Veränderungen 2. Ordnung erfolgen in der Regel unter besonderen Rahmenbedingungen oder Umbrüchen.

Das Leben ist eben vuka – volatil – unsicher – komplex und ambig. Dies gilt es über angemessene Verhaltensänderungen bzw. Innovationen zu meistern, um gut zu überleben.

„VUCA“ ist ein Akronym, das sich auf „volatility“ („Volatilität„), „uncertainty“ („Unsicherheit„), „complexity“ („Komplexität„) und „ambiguity“ („Mehrdeutigkeit“) bezieht. Damit werden vermeintliche Merkmale der modernen Welt beschrieben.

Um sich in der veränderten Umwelt zu behaupten, ist die Antwort auf VUCA wiederum VUCA. Dieses Mal stehen die Buchstaben für „vision“ („Vision / Ziel(e)“), „understanding“ („Verstehen„), „clarity“ („Klarheit„) und „agility“ (Agilität).

Es gilt, die richtigen Dinge (Effektivität) gut zu tun (Effizienz). https://www.fachsymposium-empowerment.de/die-richtigen-dinge-gut-tun/

  • Einfache Lösungen, auch wenn sie noch so angenehm wären, sind in der Regel nicht möglich. Systeme, die in einer komplexen Umwelt überleben wollen, müssen selbst an Komplexität zunehmen, um erfolgreich zu sein. (“Only variety can deal with variety.”)
  • In VUCA Umfeldern sind weniger “Patentrezepte / Standardlösungen” gefragt, auch wenn dies in der Praxis allzu oft gesucht und auch von außen angeboten wird. Jeder erfahrene Veränderer weiß jedoch, dass bis zu einem gewissen Grad ein iteratives und situatives Vorgehen besser zum Erfolg führt.
  • Versteht man Organisationen und Institutionen als lebendige soziale Systeme, so sollten die Eigenschaften der Selbstorganisation und Selbststeuerung dieser Systeme gezielt genutzt und in das Change Design eingebaut werden. Oft wird „übersteuert“.
  • Schließlich erfordern erfolgreiche Veränderungsprozesse neben Mut und Entschlossenheit, die Fähigkeit zur “antizipativen Reaktion” auf Unerwartetes, im Sinne von Achtsamkeit und Wachsamkeit.
Henryk Cichowski – Acryl auf Leinwand – empower yourself and others

In der Krise öffnet sich die Möglichkeit eines gewaltigen Modernisierungsschubs – bei den erneuerbaren Energien, bei der Rohstoffdiversifizierung, der Digitalisierung und der Selbstverteidigung … .

Darüber sollte in den Nachrichten bzw. in den Medien mehr berichtet werden.